Statistiken aus Bayern

Genau im Durchschnitt


Der Landkreis ist genau „Durchschnitt“
Foto: Archiv/ Bene Schnuchel
NEUMARKT. Manchmal ist man Spitze, auf anderen Gebieten schwächelt man: doch bei den Lebenshaltungskosten ist der Landkreis genau „Durchschnitt“.

Ist das nun positiv oder eher nichts, was man in Hochglanzprospekte drucken will? Der Landkreis Neumarkt kam in den letzten Tagen bundesweit in die Schlagzeilen, als das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) nach dreijähriger Forschungsarbeit den Preisindex für Wohn- und Lebenshaltungskosten in der Bundesrepublik vorstellte.

Darin werden Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte transparent verglichen.


Zwei bundesdeutsche Kommunen werden erwähnt, die als einzige genau den „Index 100“ erreichen, also genau den Durchschnittswert: die Großstadt Braunschweig in Niedersachsen und der Landkreis Neumarkt.

Am teuersten ist das Leben in München (Indexwert: 125), im Landkreis München (117), in Frankfurt (116) und Stuttgart (115), am günstigsten ist es im sächsischen Vogtlandkreis (Indexwert: 90), im thüringischen Greiz (90,5) sowie in Görlitz (90,6). Die günstigste Region im Westen ist Pirmasens in Rheinland-Pfalz (90,7).
29.10.23

Besucher blieben nur kurz


Die Übernachtungszahlen im Landkreis Neumarkt stiegen im ersten Halbjahr an
Foto: Archiv/Andreas Hub
NEUMARKT. Die Übernachtungszahlen im Landkreis Neumarkt stiegen im ersten Halbjahr um 15,7 Prozent, die Zahl der Gäste-Ankünfte um 15,8 Prozent.

Bei den aktuellsten Zahlen vom Juli zählte man aber im Gegensatz zu den bayerischen Durchschnittswerten sogar rückläufige Zahlen. In dem Sommermonat gab es 4,7 Prozent weniger Besucher und sogar 10,6 Prozent weniger Übernachtungen.

Das geht aus den Zahlen des Bayerische Landesamt für Statistik hervor. Man zählte im ersten Halbjahr im Landkreis 120.307 Gäste-Ankünfte und 245.804 Übernachtungen; die Landkreis-Besuchr blieben also im Durchschnitt ziemlich genau zwei Tage.

Im Jahr 2022 hatten sich die Urlauber-Zahlen im Landkreis nach dem Corona-Absturz stark erholt: man verzeichnete im ganzen letzten Jahr Zuwachsraten von 189,9 Prozent bei den Gäste-Ankünften und 141,3 Prozent bei den Übernachtungszahlen.


Die Zunahmen im ersten Halbjahr 2023 im Landkreis liegen bei den Übernachtungszahlen etwas über den bayerischen Durchschnittswerten (14,5 Prozent), aber unter den bayernweiten Steigerungen bei den Besucherzahlen (21,5 Prozent).

Allein im Reisemonat Juli weichen den Werte aber stark ab: hier sanken im Landkreis die Gäste-Ankunftzahlen um 4,7 Prozent, bei den Übernachtungen sogar um 10,6 Prozent gegenüber dem Juli 2022. Die Durchschnittsaufenthaltsdauer lag im Juli 2023 sogar bei unter zwei Tagen - genau bei 1,9.

Jetzt fand das 57. Touristikertreffen des Landkreises auf dem LGS-Gelände in Neumarkt statt. Dabei wurde der Wert des Parkgeländes für den Tourismus in Neumarkt herausgestellt. Es entstand 1998, als die achte Bayerische Landesgartenschau unter dem Motto „Sinneswandel“ in Neumarkt stattfand.

Bei dem Treffen der Touristik-Fachleute des Landkreises wurde das neue Projekt „Life Side Gallery“ im LGS-Gelände vorgestellt. Beim anschließenden „Touristikergespräch“ ging es um die neuen Landkreisprojekte wie ein neues Urlaubsmagazin und einen Biergarten- und Schlachtschüsselführer, aber auch um die Messen im nächsten Jahr.


Die Touristiker aus dem Landkreis trafen sich in Neumarkt
Foto: Michael Endres

25.09.23

24,5 Straftaten pro 1000 Bewohner


Leitende Polizisten vom Präsidium und den Dienststellen im Landkreis Neumarkt trafen sich mit Landrat Willibald Gailler und seinen Mitarbeitern
Foto: Prikl
NEUMARKT. Eine „ausgezeichnete Sicherheitslage“ attestierte Polizeipräsident Thomas Schöniger dem Landkreis Neumarkt - trotz deutlicher Anstiege.

Bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik klammerte man allerdings die Corona-Jahre schlicht aus und kam so auf die „niedrigste Straftatenzahl der letzten zehn Jahre“.

In Wirklichkeit stieg die Zahl der Straftaten im letzten Jahr aber natürlich an - und dies sogar deutlich, wie neumarktonline schon im März berichtete. So nahm die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um über sieben Prozent von 3076 auf 3340 Fälle zu. Die sogenannte Häufigkeitszahl kletterte im letzten Jahr wieder leicht von 22,7 auf 24,5 Straftaten pro 1000 Landkreis-Bewohner und erreichte damit fast den Wert von 2019. In der Oberpfalz wurden 37,6, in ganz Bayern sogar 42,6 Straftaten pro 1000 Einwohner gezählt.

Beim alljährlichen Sicherheitsgespräch wurde die Häufigkeitszahl bestätigt, allerdings als „niedrigster Wert der letzten zehn Jahre (ohne Corona-Jahre)“ gedeutet. Das traditionelle Gespräch im Neumarkter Landratsamt war heuer auch zugleich der Antrittsbesuch des neuen Polizeipräsidenten Thomas Schöniger, der zum 1. Juni übernommen hat.

Das Fazit von Polizei, Politik und Verwaltung: „Im Landkreis Neumarkt kann man sicher und ruhig leben“. Landrat Willibald Gailler hatte neben Polizeipräsident Thomas Schöniger auch Leitenden Polizeidirektor Klaus Müller als Leiter des Sachgebiets Ordnungs- und Schutzaufgaben, Leitenden Kriminaldirektor Robert Fuchs von der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg, Ersten Polizeihauptkommissar Rainer Spangler von der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg, Polizeioberrat Wolfgang Schüler von der Neumarkter Polizei, Ersten Polizeihauptkommissar Karlheinz Dietl von der Parsberger Polizei und Polizeihauptkommissar Jörg Zitzelsberger von der Parsberger Autobahnpolizeistation begrüßt.


Mit 66,2 Prozent Aufklärungsquote konnten „nahezu 2 von 3“ Straftaten geklärt werden, hieß es. Damit liege die Aufklärungsquote im Landkreis Neumarkt über dem bayernweiten Ergebnis (64,4 Prozent). Nicht ausdrücklich erwähnt wurde allerdings, daß die Aufklärungsquote um mehr als 8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.

Neben statistischen Werten zur Kriminalitätslage im Landkreis Neumarkt waren auch die Themen „Hate speech“ und „Angriffe gegen Amts- und Mandatsträger“ Inhalt des gegenseitigen Austausches. „Angriffe gegen Amts- oder Mandatsträger sind Angriffe auf die Demokratie“, sagte dazu Polizeipräsident Thomas Schöniger und appellierte an die Vertreter des Landratsamtes, solche Sachverhalte nicht zu negieren, sondern konsequent zur Anzeige zu bringen.

Bei den Verkehrsunfallzahlen konnte im Vergleich zu 2019 ein leichter Rückgang von rund 3,1 Prozent verzeichnet werden. Allerdings stieg die Zahl der Verkehrstoten stark an. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden war ein Rückgang um rund 5,2 Prozent im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen: So ereigneten sich im Jahr 2022 im Landkreis Neumarkt insgesamt 478 Verkehrsunfälle, bei denen insgesamt 635 Personen verletzt wurden.

Im Gegensatz zu dazu mussten bei den Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang ein Anstieg auf neun getötete Menschen verzeichnet werden. 2019 wurden vier Personen im Straßenverkehr getötet; 2021 waren es sechs.

26.06.23

Deutlich mehr Diebstähle


Polizeioberrat Wolfgang Schüler und Polizeihauptkommissar Martin Meier bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik
Foto: Käsewieter
NEUMARKT. „Neumarkt hat eine sehr gute Sicherheitsbilanz“, sagte Polizei-Chef Wolfgang Schüler bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2022.

Der Wegfall der Corona-Einschränkungen habe im letzten Jahr zwar insgesamt zu dem auch erwarteten Anstieg von Straftaten im Vergleich zum Vorjahr geführt, jedoch blieben die unter dem Wert vom letzten Vor-Corona-Jahr 2019, teilten Polizeioberrat Wolfgang Schüler und Polizeihauptkommissar Martin Meier, der Leiter des Sachbereichs Einsatz der Neumarkter Polizei, mit.

Der Hauptgradmesser sei die Kriminalitätsbelastung. Im Zuständigkeitsbereich der Neumarkter Inspektion sind demnach 2537 Straftaten bekannt geworden (+ 105 im Vergleich zum Vorjahr). Damit könne man die zweitniedrigste Kriminalitätsrate im Zehn-Jahres-Vergleich vorweisen, „was eine sehr erfreuliche Bilanz“ darstelle. 65,5 Prozent aller Straftaten konnten aufgeklärt werden, wobei man laut Schüler leicht über dem bayerischen Durchschnitt liege.

Die höchste Kriminalitätsbelastung weise natürlich die Große Kreisstadt auf, wo alleine 1582 aller registrierten Taten gezählt wurden. Wie bereits im Vorjahr nahm auch heuer die Gemeinde Berngau den Spitzenplatz mit den wenigsten Straftaten im gesamten Zuständigkeitsbereich ein.

Meier erläuterte danach die einzelnen Deliktsfelder und ging auch auf die Einsatz- und Veranstaltungslage ein. Gerade viele Versammlungen und Demonstrationen im Stadtgebiet wurden teils mit hohem Kräfteansatz betreut und hätten neben zahlreichen Veranstaltungslagen die Einsatzkräfte gefordert. Laut Meier positiv erwähnenswert seien die „meist sehr friedlichen Verläufe“ der Demos. Auch die Großveranstaltungen, wie das Jura-Volksfest mit etwa 300.000 Besuchern, zeigten sich „mit wenigen Ausnahmen als polizeilich unauffällig“.


Einen deutlichen Rückgang bilanzierte Martin Meier im Bereich der Wohnungseinbrüche. Mit 17 erfassten Fällen hätten sich die Fallzahlen hier seit 2020 beinahe halbiert. Grund dafür seien „sicherlich nicht zuletzt auch die umfangreichen Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen“. Einen ebenso erfreulichen Rückgang würden die Rauschgiftverstöße aufzeigen. Mit knapp 200 registrierten Fällen bewege man sich zwar im niedrigsten Bereich seit sechs Jahren, werde jedoch „die Kontrolldichte gerade in diesem Deliktsfeld weiter hochhalten“, kündigten Schüler und Meier an.

Den signifikantesten Anstieg habe man in den Bereichen der Diebstahlsdelikte zu verzeichnen. Hier verzeichnete man ein Plus von 124 Taten im Vergleich zum Vorjahr.

Auch die Gewaltkriminalität habe zugenommen und weise mit 95 erfassten Fällen den höchsten Wert seit 2018 auf. Unter diesem Begriff verbergen sich schwere Deliktsformen wie zum Beispiel Tötungsdelikte oder Raub, wobei in Neumarkt auf diesem Feld mit mehr als 80 Prozent die Körperverletzungsdelikte den größten Anteil einnehmen. Allerdings hatte man auch einen Totschlag mit einer getöteten Person sowie ein versuchtes Tötungsdelikt im südlichen Stadtbereich zu verzeichnen. Bei beiden handelte es sich um Messerstechereien, wo die Täter unmittelbar festgenommen werden konnten.

Knapp dreiviertel der 1374 ermittelten Tatverdächtigen seien Männer. Etwas mehr als 25 Prozent der Straftaten wurden von Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit begangen und „jede siebte Straftat geschah unter dem Einfluss von Alkohol- Drogen oder Medikamenteneinfluss“, so Polizeihauptkommissar Meier.

Laut Polizeichef Wolfgang Schüler ereigneten sich im Jahr 2022 insgesamt 2333 Unfälle, was etwa sechs Unfällen pro Tag entspreche. Dabei wurden 436 Personen verletzt, 83 davon schwer. „Leider mussten auch fünf Verkehrsteilnehmer ihr Leben lassen“, so Schüler. Hier konstatierte man insbesondere bei den Radfahrunfällen mit 143 einen Höchstwert. Die wenigsten Unfälle registrierte man in den Gemeinden Berngau und Sengenthal.
15.05.23


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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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