Gut gefülltes "Konto"


OB Thumann und seine Mitarbeiter stellten am Fuße des Dillbergs einen Teil des Neumarkter "Öko-Kontos" vor.

NEUMARKT. Oberbürgermeister Thomas Thumann stellte am Freitag das "Öko-Konto" der Stadt Neumarkt vor.

Das wird nicht bei der Sparkasse oder einer Neumarkter Bank geführt, sondern beinhaltet städtische Ausgleichsflächen, die bei Baugebietsausweisungen oder sonstigen vorhersehbaren Eingriffen in die Landschaft die Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes kompensieren sollen.

Es handelt sich also um ein "Planungsinstrument, mit dem Flächen bevorratet und Maßnahmen durchgeführt werden können", erklärte Thumann am Freitag. 1989 wurde es im Hinblick auf die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetztes vorbereitet und aus dem Landschaftsplan heraus entwickelt.

Neumarkt war eines von 15 Modellvorhaben des Bayerischen Städte- und Gemeindetages, bei denen Konzepte für diese neue Art der Flächenbevorratung entwickelt werden sollten. 1999 wurde der Vorentwurf für das Neumarkter Öko-Konto im Stadtrat vorgestellt.

Im Flächennutzungsplan wurden dabei letztlich rund 64 Hektar Öko-Kontoflächen dargestellt und bisher rund 33,6 Hektar umgesetzt. Thumann sprach von einer "sehr gelungenen planerischen Umsetzung". Neumarkt wurde als eines von vier Beispielen in die umfangreiche Publikation des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen im Jahr 2003 aufgenommen

Gepflegt werden die Öko-Flächen durch die Stadtgärtnerei, den Städtischen Forst, Landwirte und Schäfer und den Landschaftspflegeverband. Die Kosten dafür belaufen sich auf jährlich 44.000 Euro.

In der Eingriffsregelung wird verlangt, dass die gestörten oder zerstörten Bereiche wieder hergestellt oder möglichst gleichwertig ersetzt werden. Zu dieser Gleichwertigkeit zähle, dass der Ausgleich durch Maßnahmen im selben Lebensraum erfolgt, der durch den Eingriff gestört oder zerstört wurde.

Die Obergruppen der Lebensraumtypen sind dabei: Das Ökoflächenkonzept der Stadt Neumarkt basiert auf der Vorgehensweise, dass die Ökoflächen in den Schwerpunktgebieten von Natur und Landschaft liegen. Daher sind die von der Stadt geschaffenen Lebensraumtypen insbesondere Gehölze und Wälder, sowie Mager- und Trockenlebensräume, Acker und sogenannter "Saum" (schmale Biotope an der Grenze zweier Lebensräume).

Die Entwicklungsziele in diesen Lebensraumtypen werden erst nach einer relativ größeren Zeitspanne von zehn bis 15 Jahren erreicht, so dass sich zwar ein jährlich deutlich geringerer Pflegeaufwand pro Quadratmeter Fläche ergibt, gleichzeitig aber eine längere Entwicklungsdauer zu erwarten ist.
22.02.08
neumarktonline: Gut gefülltes "Konto"
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15. Jahrgang
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