Kirchen

Konzert bei Kerzenschein

NEUMARKT. An Silvester findet in der Evangelischen Christuskirche Neumarkt um 22 Uhr das traditionelle Orgelkonzert statt.

An der Eule-Orgel spielt Dekanatskantorin Beatrice Höhn weihnachtliche und festliche sowie besinnliche und heitere Orgelmusik. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach und Cesar Franck. Die Zwischentexte liest Pfarrer Peter Loos.

Das Konzert bei Kerzenschein dauert eine Stunde, der Eintritt ist frei.
29.12.08

"Chance zur Befreiung"


Bischof Gregor Maria Hanke
NEUMARKT. Weihnachten ist nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke eine Chance, dem "Diktat innerweltlicher Leitwerte" zu entfliehen.

Viele Menschen stünden unter dem Zwang, ständig immer perfekter werden zu müssen, stellte der Bischof beim Pontifikalgottesdienst am Weihnachtstag im Eichstätter Dom fest. Ob im Beruf oder im Privatleben – man müsse Stärke zeigen und Erfolge vorweisen, so die gängige gesellschaftliche Norm. "Dem gejagten Selbst, das sich permanent fragen muss: Wie komme ich noch besser an? verkündet die Weihnachtsbotschaft Befreiung und Entlastung."

Das Fest der Menschwerdung Gottes sage: "Gott ist als der wahre Mensch angekommen beim Menschen." In Jesus Christus werde deutlich, was der Mensch in den Augen Gottes ist. Deshalb müsse sich der Mensch nicht fortwährend nur den gerade gängigen Leitwerten der Gesellschaft anpassen. Das Kommen Gottes als kleines Kind zeige den Weg zu wahrer Menschwerdung und bedeute für jeden: Du bist von Gott geliebt. Damit bilde Weihnachten einen Kontrast zum "harten Imperativ fortwährender Selbstoptimierung."

Der gesellschaftliche Druck zu ständiger Perfektionierung ängstige viele Menschen und mache sie zum "getriebenen Ich", kritisierte der Bischof in seiner Predigt. In einer Welt des grenzenlosen Wirtschaftsdenkens dürfe man sich keine Schwächen leisten und müsse ständig in Bewegung bleiben, um sich behaupten zu können. Unmenschliche Erfahrungen wie diese, aber auch die in den Veränderungsdruck eingebaute Zeitnot hätten in der Gesellschaft eine Suchbewegung nach Hilfe in Gang gesetzt. Die Botschaft von Weihnachten sei darauf eine Antwort: "Willst Du, Mensch, Anteil haben am wahren Menschsein, dann verbinde dich mit Gott. Der Menschgewordene führt Dich den Weg der Menschwerdung."

Bei der Christmette am Heiligen Abend im Eichstätter Dom griff Bischof Gregor Maria Hanke die Frage an die Kinder auf: Was hat das Christkind gebracht? Viele Erwachsene stellten sich eine ähnliche Frage: Was bringt Weihnachten für mein Leben? Die Antwort werde oft von der gängigen Auffassung bestimmt: Jeder muss seine eigene religiöse Richtung finden, wie sie ihm gut tut, und dementsprechend mag er selig werden. Doch damit werde das Leistungsschema der Wirtschaft und des Konsums auf den Bereich der Religion übertragen, so der Bischof: Wie in der Welt des Konsums das Neue und die Kreativität zählen, so solle sich der Mensch auch sein religiöses System je neu erarbeiten. Weihnachten lade hingegen ein zum "Fest der Begegnung zwischen Gott und Mensch, das Gott bereitet hat." Der Mensch müsse nur hintreten zur Krippe, um den Weg zum Leben zu finden, in einer ganz persönlichen Beziehung zu Gott. Gottes Sohn komme nicht als Beobachter, sondern werde ein Du, um mit den Menschen in einen Dialog "auf Augenhöhe" zu treten. "Gott umarmt in seiner Menschwerdung die Menschheit, ihre Geschichte, die Freuden, Sorgen und Nöte eines jeden einzelnen."
pde

25.12.08

Erlesene Werke


"Vocalive"

NEUMARKT. Erlesene Weihnachtsmusik für Solo-Stimmen erklingt zum Epiphaniasfest am Sonntag, 4. Januar, in der evangelischen Christuskirche in Neumarkt.

Das Vokalensemble Vocalive aus München feiert sein ganz persönliches Epiphaniasfest mit einem harmonisch ruhigen Streifzug durch die Ensemblemusik des vergangenen Jahrhunderts. Neben der Darstellung zeitbestimmender Werke von Distler, Poulenc, Warlock und Whitacre eröffnen die acht Sänger dabei auch Ausblicke in benachbarte Stile und Epochen der sakralen Vokalmusik.

Zur Aufführung gelangen Choräle von Johann Sebastian Bach und Motetten von Heinrich Schütz, genauso wie Kompositionen der Gospel- und Jazztradition. Es soll ein inniger Abschluss der weihnachtlichen Feiertage bei mitreißenden und zugleich besinnlichen Klängen werden.

Vocalive, vor drei Jahren in München gegründet, verbindet die Erfahrung der klassischen Konzertchor-Tradition mit der Freiheit und Beweglichkeit der solistischen Besetzung der Stimmen im Stil moderner a-capella-Ensembles. Dabei verzichtet das Ensemble auf jegliche Instrumentalbegleitung und technische Unterstützung.

Konzertbeginn ist um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
02.01.09

Gedanken zum Weihnachtfest

Von Pfarrer Peter Loos

Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten darüber, was wohl die Hauptsache von Weihnachten sei. "Na klar, Gänsebraten" sagte der Fuchs, "was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!" "Schnee" sagte der Eisbär, "viel Schnee!" und er schwärme verzückt: "Weiße Weihnachten!" Das Reh sagte: "Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern".. "Aber nicht so viele Kerzen" heulte die Eule, "schön schummrig und gemütlich muss es sein. Stimmung ist die Hauptsache".

"Aber mein neues Kleid muss man sehen" sagte der Pfau, "wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten". "Und Schmuck" krächzte die Elster, "jedes Weihnachten kriege ich was; einen Ring, ein Armband, eine Brosche oder eine Kette. Das ist für mich das Allerschönste an Weihnachten". "Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen" brummte der Bär, "das ist doch die Hauptsache. Wen es den nicht gibt und all' die süßen Sachen, dann verzichte ich auf Weihnachten". "Mach's wie ich" sagte der Dachs, "pennen, pennen, das ist das Wahre. Weihnachten heißt für mich mal so richtig pennen". "Und saufen" ergänzte der Ochse, mal richtig einen saufen und dann pennen" – aber dann schrie er laut "Aua", denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt. "Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?"

Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: "Das Kind, ja, das Kind, das ist doch die Hauptsache". "Übrigens" sagte dann der Esel: "Wissen das die Menschen eigentlich?"

"Wissen das die Menschen eigentlich?" Das ist die entscheidende Frage. Die Werbung hat uns schon einen ganzen Monat lang daran erinnert, Weihnachten doch ja nicht zu vergessen. Doch was ist da mit Weihnachten gemeint. Da las ich doch vor wenigen Tagen den furchtbaren Satz: Geschenke kaufen ist Christenpflicht, damit die Wirtschaft wieder angekurbelt wird.

Nein, das alles ist nicht Weihnachten. Beim Evangelisten Lukas im 2. Kapitel lesen wir, dass der Engel den Hirten bei Bethlehem ankündigt, was an Weihnachten wirklich geschehen ist: "Euch ist heute der Heiland geboren". Diese Mitteilung bringt die Hirten in Bewegung und sie sagen zueinander: "Lasst uns hingehen und sehen, was da für uns geschehen ist".

Weihnachten ist nicht die Aufforderung zu kaufen, sondern die Einladung, sich von diesem Heiland heilen zu lassen. Ohne, dass wir uns von ihm und seiner Botschaft heilen lassen, bleiben alle noch so großartigen Konjunkturprogramme nichts anderes als Flickschusterei.
23.12.08


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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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